EU bewilligt 3,45 Millionen Euro für das DIGYMATEX-Projekt zur Erforschung der digitalen Reife von Kindern und Jugendlichen

Das interdisziplinäre Projekt wird neue evidenzbasierte Werkzeuge entwickeln und untersuchen, um die langfristigen Auswirkungen der Nutzung mobiler Geräte auf das Verhalten von Kindern zu erfassen.

Wien, Österreich, Februar, 2020 – Die Europäische Union (EU) hat das internationale DIGYMATEX-Konsortium mit 3,45 Millionen Euro ausgestattet, um evidenzbasierte Werkzeuge bereitzustellen, die das Verständnis und die Bestimmung der digitalen Reife von Kindern unterstützen. Von der Universität Wien sind Forscher*innen des Instituts für Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialpsychologie beteiligt.

Das viereinhalbjährige Projekt soll klare Erkenntnisse darüber liefern, wie die digitale Reife von Kindern im Alter von 9 bis 16 Jahren ihr Verhalten beeinflusst, unter welchen Umständen sie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nutzen und welche langfristigen Auswirkungen die Nutzung dieser Technologien auf das Wohlbefinden der Kinder hat.

“Digitale Technologien haben einen großen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft, aber bisher ist überhaupt nicht klar, was Indikatoren für eine sinnvolle und funktionale Nutzung von Mobilgeräten und Informationstechnologien durch Kinder sind“, sagt Professor Arnd Florack vom Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Universität Wien, der sich im Konsortium vor allem mit den psychologischen Grundlagen beschäftigt. Florack ergänzt, dass es wichtig sei zu verstehen und zu erkennen, wann die Nutzung digitaler Technologien durch Kinder ein hilfreiches Werkzeug ist und wann eine eher schädliche Nutzung beginnt. Professor Marco Hubert von der Abteilung für Management an der Universität Aarhus, Dänemark, Koordinator des Projektes, betont daher auch, dass es das Ziel von DIGYMATEX sei, konkrete Lösungen anzubieten, die zu einer sichereren und vorteilhafteren Nutzung der digitalen Technologien durch Kinder beitragen werden.

DIGYMATEX zielt darauf ab, innovative Werkzeuge zu entwickeln, die Kindern und Eltern zugutekommen, aber auch von Lehrer*innen und Wissenschaftler*innen genutzt werden können. Unter anderem plant DIGYMATEX die Entwicklung des Digital Youth Maturity Index (DYMI), der eine Klassifikation der digitalen Reife von Kindern beinhaltet.

Das Projekt wendet einen interdisziplinären, multimethodischen Ansatz an, indem es Fachwissen, Methoden und Wissen aus verschiedenen Forschungsbereichen wie Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Neurowissenschaften integriert und verbindet.

Das DIGYMATEX Konsortium, das durch das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 finanziert wird, besteht aus 12 Partnerorganisationen von führenden Universitäten, Forschungseinrichtungen und Technologieunternehmen in 10 Ländern, neben Österreich auch Dänemark, Deutschland, Spanien, Norwegen, Griechenland, die Niederlande, Irland, Israel und Frankreich.

Das DIGYMATEX-Projekt wird seine Eröffnungskonferenz am 2. und 3. März 2020 in Aarhus, Dänemark, abhalten.